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AG Bildung: Antrag „Mit inklusiver Schule...” aufteilen


Durch die Aufteilung des Antrags in einzelen Abschnitte, können diese besser voneinander abgegrenzt werden. Auch wenn die verschiedenen Aspekte miteinander zusammenhängen, könnte die Diskussion so ggf. strukturierter geführt werden - sowohl in der AG Bildung als auch im HA.


Diskussionen

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Versionen


  • 1 ** Mit inklusiver Schule zu mehr sozialer Gerechtigkeit **
    2 ==========================================================
    3
    4 Der Landesjugendring Niedersachsen e.V. setzt sich für die
    5 Umsetzung der inklusiven Schule ein. Unter Inklusion wird
    6 dabei das Ausgehen von der Besonderheit und den
    7 individuellen Bedürfnissen eines jeden Kindes und
    8 Jugendlichen verstanden. Unabhängig von ihren Fähigkeiten
    9 und Beeinträchtigungen sowie von ihrer ethnischen,
    10 kulturellen oder sozialen Herkunft haben alle das Recht
    11 miteinander und voneinander, Peer-to-Peer, in einer Schule
    12 zu lernen. Das deutsche Bildungssystem, das belegen die
    13 OECD-Studien (QUELLEN, EDUCATION AT GLANCE), verschärft
    14 soziale Selektion, statt sie abzubauen. Es ist nicht
    15 akzeptabel, dass in einem demokratischen Land die
    16 öffentliche Schule, die dazu da ist, Chancengleichheit für
    17 alle Kinder zu realisieren, diese ihnen in der Tat
    18 verwehrt. Ein Leitbild für eine inklusive Schule muss sich
    19 auf das ganze Schulsystem beziehen, sowohl auf Grund-,
    20 allgemeine und berufsbildende Schule als auch auf Schulen
    21 für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Eine
    22 „inklusive Schule“ soll individuelle Förderung leisten, sie
    23 soll sich an Kinder und Jugendliche anpassen und sie nach
    24 ihren eigenen Fähigkeiten fördern statt umgekehrt.
    25 Dabei sind verschiedene Bereiche von Bedeutung:
    26 Die Verkürzung der verbrachten Schulzeit bis zum Abschluss
    27 mit dem Abitur durch G8 muss nach Ansicht der
    28 Jugendverbände kritisch auch qualitativ evaluiert werden.
    29 Eine Rolle spielt dabei u.a. ob die gesteckten Ziele auch
    30 erreicht wurden oder der Entwicklung der jungen Menschen zu
    31 verantwortungsbewussten und ganzheitlich gebildeten
    32 Menschen eher durch z.B. erhöhten Leistungsdruck, etc.
    33 entgegen stehen. Auch Aspekte wie das eigenverantwortliche
    34 Lernen sollten dabei in den Blick genommen werden.
    35 Auch neue bzw. andere Lernorte und -formen als bisher
    36 ohnehin schon im Schulalltag vieler Schulen vorhanden,
    37 tragen zu einem ganzheitlichen Ansatz, zu mehr Inklusion
    38 einzelner bei. Gute Beispiele sind weiterzuentwickeln und
    39 bereitzustellen. So können auch in Kooperationen mit
    40 außerschulischen Bildungsträgern neue Unterrichtsmethoden
    41 ausprobiert werden und u.a. soziale Kompetenzen, wie
    42 Kommunikationsfähigkeit oder Teamfähigkeit sowie die
    43 demokratische Partizipation gefördert werden.
    44 Ausbildung der Akteur-inn-e-n: Die Weiterentwicklung der
    45 Schule, der Ansatz des Lebenslangen Lernen macht auch eine
    46 Weiterentwicklung der Ausbildung der Lehrenden
    47 erforderlich. Fähigkeiten auf vielfältige Bedürfnisse und
    48 Eigenschaften von Kindern und Jugendlichen einzugehen
    49 sollten sowohl z.B. in der Aus- & Weiterbildung der
    50 Lehrer-innen Berücksichtigung finden.
    51 ganzheitlicher Bildungsansatz in Zusammenarbeit mit Trägern
    52 der Jugendarbeit: Social Skills, die in Jugendverbänden
    53 erworben werden, sind für das spätere Leben von hoher
    54 Bedeutung, sei es im Berufsleben oder darüber hinaus.
    55 Schule lehrt in vielen Fällen hauptsächlich formale
    56 Bildungsinhalte. Für eine umfassende Bildung und
    57 Persönlichkeitsentwicklung erscheint die Ergänzung mit den
    58 nonformalen und informellen Inhalten der Jugendbildung
    59 sinnvoll.
    60
    61 Der Landesjugendring Niedersachsen e.V. setzt sich bei der
    62 niedersächsischen Landesregierung für ein Leitbild eines
    63 inklusiven Bildungssystems ein. Dafür müssen auch von
    64 Seiten der politisch Verantwortlichen die notwendigen
    65 Schritte gegangen und Ressourcen (u.a. pädagogische
    66 Fachkräfte) bereitgestellt werden.
    67
    68 **Begründung**
    69 Deutschland wird kontinuierlich zu Recht von der OECD
    70 gerügt, das Bildungssystem zu haben, das Schülerinnen und
    71 Schüler am meisten selektiert. In keinem Land der OECD
    72 hängen die Bildungs- und Berufschancen mehr von der
    73 sozialen Herkunft ab als in Deutschland. Es ist
    74 inakzeptabel, dass die Zukunft von Kindern in so starkem
    75 Maße davon abhängt, wo sie geboren werden. Das verwehrt
    76 Kindern Entfaltungsmöglichkeiten und ihr Menschenrecht auf
    77 Bildung und freie Entwicklung. Das Land Niedersachsen ist
    78 dazu verpflichtet, die UN-Konvention für die Realisierung
    79 eines inklusiven Bildungssystems umzusetzen, welche die
    80 Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet hat und die seit
    81 2009 in Deutschland geltendes Recht ist. Im Gegensatz zu
    82 den Stellungnahmen der KMK, wonach sich Deutschland durch
    83 die Unterzeichnung der Konvention „lediglich“ dazu
    84 verpflichten würde, behinderte Kinder in Bildungssystem und
    85 Gesellschaft zu integrieren, bezieht sich die UN-Konvention
    86 auf das ganze Bildungssystem und auf die Beseitigung von
    87 sozialer Selektion nach jeglichen Herkunftskriterien, seien
    88 sie kultureller, ethnischer oder sozialer Natur.
    89
    90 Das gegliederte Schulsystem in Deutschland verträgt sich
    91 mit der Verpflichtung zur Realisierung eines inklusiven
    92 Bildungssystems nicht und muss so reformiert werden, dass
    93 jedes Kind und jeder Jugendliche sein Menschenrecht auf
    94 eine inklusive Bildung wahrnehmen kann. Es gilt die
    95 Gesamtschulen zu stärken und inklusive Schulformen
    96 flächendeckend zu implementieren. Wie die Erklärung von
    97 Salamanca von 1994 bei der UN-Weltkonferenz sagt:
    98 „Menschliche Unterschiede sind normal, das Lernen muss
    99 daher an das Kind angepasst werden und nicht umgekehrt soll
    100 sich das Kind nach vorbestimmten Annahmen über das Tempo
    101 und die Art des Lernprozesses richten“.
    102 Barrieren, die das deutsche gegliederte Bildungssystem
    103 schafft, müssen gelockert und die Schulformen enger
    104 miteinander verzahnt werden. Von einer zur anderen
    105 Schulform zu wechseln, soll einfacher werden. Dafür sollen
    106 Bund und Land Niedersachsen die dafür notwendigen
    107 Ressourcen bereitstellen. Ressourcen, die an dieser Stelle
    108 investiert werden, reduzieren den Einsatz an anderen
    109 Stellen, wo man nachträglich Schäden beseitigen will, die
    110 das System selbst verursacht hat.
    111 Weitere konkrete Schritte auf dem Weg zur Realisierung
    112 eines inklusiven Schulsystems sind beispielsweise: neue
    113 Indikatoren und Schulentwicklungskonzepte einführen (z.B.
    114 den Index für Inklusion nach Boban/Hinz), ausreichende
    115 Mittel dem Bildungssystem bereitstellen, um dieses Ziel zu
    116 erreichen, (z.B. mehr Lehrer-innen und
    117 Sozialpädagog-innenstellen), neue Unterrichtsmethoden
    118 ausprobieren und Kooperationen mit außerschulischen
    119 Bildungsträgern fördern. Dadurch werden soziale
    120 Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit und Partizipation
    121 gefördert, mehr die Fähigkeit zur Kooperation als der Hang
    122 zum Wettbewerb gestärkt.
    123
    124 *Zeit bis zum Schulabschluss*
    125 - flexibler gestalten, NICHT: jede Schule entscheidet
    126 selbst über G8 oder G9, sondern individueller für
    127 Jugendlichen
    128
    129 *Lernorte und -formen*
    130 ganzheitlicher Ansatz, neue Unterrichtsmethoden
    131 ausprobieren und Kooperationen mit außerschulischen
    132 Bildungsträgern fördern. Dadurch werden soziale
    133 Kompetenzen, Kommunikationsfähigkeit und Partizipation
    134 gefördert, die Fähigkeit zur Kooperation gestärkt.
    135
    136 *Ausbildung der Akteur-inn-e-n*
    137 Lehreraus- & weiterbildung, Hochschulausbildung
    138
    139 *ganzheitlicher Bildungsansatz in Zusammenarbeit mit
    140 Trägern der Jugendarbeit*
    141 non-formale und infomelle Bildung und freie Entwicklung.
    142 Das Land Niedersachsen ist dazu verpflichtet, die
    143 UN-Konvention für die Realisierung eines inklusiven
    144 Bildungssystems umzusetzen, welche die Bundesrepublik
    145 Deutschland unterzeichnet hat und die seit 2009 in
    146 Deutschland geltendes Recht ist. Im Gegensatz zu den
    147 Stellungnahmen der KMK, wonach sich Deutschland durch die
    148 Unterzeichnung der Konvention „lediglich“ dazu verpflichten
    149 würde, behinderte Kinder in Bildungssystem und Gesellschaft
    150 zu integrieren, bezieht sich die UN-Konvention auf das
    151 ganze Bildungssystem und auf die Beseitigung von sozialer
    152 Selektion nach jeglichen Herkunftskriterien, seien sie
    153 kultureller, ethnischer oder sozialer Natur.
    154 Das gegliederte Schulsystem in Deutschland verträgt sich
    155 mit der Verpflichtung zur Realisierung eines inklusiven
    156 Bildungssystems nicht und muss so reformiert werden, dass
    157 jedes Kind und jeder Jugendliche sein Menschenrecht auf
    158 eine umfassende Bildung
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    161
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